Spielabbruch Fußball

Die Regeln und Vorschriften für einen Spielabbruch im Fußball können je nach Liga, Wettbewerb und Verband leicht variieren, aber im Allgemeinen gelten einige gemeinsame Grundsätze.

Unter welchen Voraussetzungen kommt es zu einem Spielabbruch?

Spielabbrüche können aus verschiedenen Gründen erfolgen, darunter schweres Wetter, Sicherheitsbedenken (z.B. Zuschauerausschreitungen), medizinische Notfälle, Stromausfälle oder andere unvorhergesehene Umstände, die das Spiel gefährden.

Weiterhin können neben diesen äußeren Einflüssen aber auch das Verhalten von Spielern oder Aggressionen von Zuschauern Einflüsse auf die Entscheidung zum Spielabbruch haben.

Die Entscheidung zum Spielabbruch liegt beim Schiedsrichter. Ein Spielabbruch kann jedoch auch aufgrund Anordnung von Polizei- oder anderen Sicherheits- und Ordnungsbehörden verfügt werden.

Wie wird ein Spiel nach Spielabbruch gewertet?

Die genaue Wertung von abgebrochenen Spielen hängt von den jeweiligen Regeln und Vorschriften ab. Weiterhin kommt es auch auf die Umstände des Einzelfalls an. Dabei spielt sowohl der Auslöser des Spielabbruchs als auch der Zeitpunkt eine wichtige Rolle. Allgemein kann man sagen, dass eine Wertung gegen eine bestimmte Mannschaft nur dann in Frage kommt, wenn diese eine alleinige oder weit überwiegende Verantwortung für den Spielabbruch trägt.

Die Entscheidung zur Wertung eines Spiels nach einem Spielabbruch wird vor dem zuständigen Sportgericht als eingesetztes Organ des veranstaltenden Verbandes getroffen. Maßgebend für die Entscheidung ist in jedem Fall der Bericht des Schiedsrichters beim Spielabbruch, welchen dieser im Anschluss anfertigen muss.

Werden die bisher zum Spielabbruch erzielten Tore gewertet?

Die bisher im Spiel erzielten Tore werden in der Regel gewertet, es sei denn, die Wettbewerbsregeln sehen etwas anderes vor. So wird insbesondere bei Spielabbrüchen aufgrund von medizinischen Notfällen, Stromausfällen oder bei einem witterungsbedingten Spielabbruch in der Regel das Spiel zu einem anderen Zeitpunkt beim bisherigen Spielstand fortgesetzt oder aber komplett neu angesetzt.

Bei Spielabbrüchen aufgrund des Fehlverhaltens einer Mannschaft, deren Offiziellen oder auch Zuschauern kann es unter Umständen zu einer abweichenden Wertung kommen und bisher erzielte Tore in der Folge ohne Bedeutung sein.

Wo ist geregelt, was bei einem Spielabbruch im Fußball passiert?

Die spezifischen Regelungen für Spielabbrüche sind in den Statuten und Regelwerken der zuständigen Fußballverbände und -organisationen festgelegt. Im Allgemeinen folgt man den Regeln des International Football Association Board (IFAB) und den Wettbewerbsregeln. Der DFB hat als Dachverband des Deutschen Fußballs einen Leitfaden veröffentlicht, der das Vorgehen im Falle eines Spielabbruchs beschreibt.

Diese Vorgaben zum Spielabbruch sind eher für den professionellen und gehobenen Amateurbereich gestaltet und gehen von einer entsprechenden Stadioninfrastruktur aus. Sinngemäß können Sie aber auch für alle weiteren Spielklassen angewendet werden.

Wie kann der Heimverein einem Spielabbruch vorbeugen?

Der Heimverein ist dafür verantwortlich, die Sicherheit der Spieler, Offiziellen und Zuschauer zu gewährleisten. Dies kann Maßnahmen wie ausreichende Sicherheitsvorkehrungen, Schutz vor Hooliganismus und angemessene Platzverhältnisse umfassen, um einen reibungslosen Spielablauf sicherzustellen. Er kann insofern aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit durch einen erhöhten Einsatz von Ordnungspersonal bei „Problemspielen“ vorbeugend agieren.

Was passiert, wenn eine Mannschaft nicht weiterspielen möchte, der Schiedsrichter sich aber gegen einen Spielabbruch entscheidet?

Die endgültige Entscheidung über einen Spielabbruch ist alleinige Entscheidung des Schiedsrichters. Wenn eine Mannschaft nicht weiterspielen möchte, der Schiedsrichter jedoch der Meinung ist, dass das Spiel fortgesetzt werden kann, hat der Schiedsrichter das letzte Wort.

Der Schiedsrichter wird in diesem Fall den Spielführer der Mannschaft auffordern, das Spiel fortzusetzen, diesen verwarnen und eine Frist zur Spielfortsetzung setzen. Sollte die Mannschaft sich nach wie vor weigern, das Spiel fortzusetzen, führt dies dann im Ergebnis doch zum Spielabbruch durch den Schiedsrichter. In diesem Fall wird das Spiel dann in aller Regel gegen die „streikende“ Mannschaft gewertet werden.

Sind Videoaufnahmen von Szenen im Rahmen des Spielabbruchs verwertbares Beweismaterial?

Videoaufnahmen können grundsätzlich als Beweismaterial bei der Klärung von Vorfällen im Rahmen eines Spielabbruchs verwendet werden, insbesondere bei Disziplinarverfahren gegen Spieler, Offizielle oder Zuschauer. Hier ist jedoch stets eine Einzelfallabwägung anzustellen.

Etwas anderes ergibt sich bei offiziellen Aufnahmen vom Spiel, welche heute auch in zahlreichen Amateurligen des Deutschen Fußballs angefertigt werden. Diese können stets für die Entscheidung des Sportgerichts ausgewertet werden.

Kann von verantwortlichen Zuschauern Ersatz für die durch den Spielabbruch entstehenden Kosten verlangt werden?

Das richtet sich nach den gesetzlichen Haftungsvorschriften. Auch hier können sich je nach Einzelfall erhebliche Unterschiede ergeben. Aufgrund eines Ticket-Vertrages kann es im professionellen Bereich unter Umständen eine vertragliche Haftungsgrundlage geben, während im Amateurbereich wohl die Haftung auf deliktische Anspruchsgrundlagen beschränkt ist.

Jedenfalls kann ein Verein versuchen, die entstandenen Kosten gegenüber dem Verursacher als Schaden geltend zu machen, soweit dieser identifiziert werden kann und der Spielabbruch auch auf dessen Verhalten zurückgeführt werden kann.

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